Für Sandra Näslund (geb. 1996) geht es bergab. Schneller als für die meisten. Und das ist auch gut so. Im Jahr 2017 holte die damals 20-Jährige aus Kramfors das die Skicross-Goldmedaille beim Weltcup. Ein Jahr später nahm sie an der zweiten Olympiade in ihrer Karriere teil. Den Rest des Jahres trainiert sie.
„Solange Schnee liegt, stehe ich fast jeden Tag auf Skiern. Im Mai starten die Camps und das Fitnesstraining für die nächste Saison. Leider komme ich deswegen nur selten nach Kramfors. Die Besuche in einem Jahr kann ich an beiden Händen abzählen. Im Grunde lebe ich aus dem Koffer. Wenn ich nicht im Ausland bin, bin ich meistens in Tärnaby in Lappland, also ganz im Norden Schwedens. Aber Kramfors und die Hohe Küste sind und bleiben meine Heimat“, sagt Sandra Näslund.
Wenn sie an Kramfors denkt, tauchen Bilder aus der Natur und vom Meer vor ihrem inneren Auge auf. Dafür ist die Region auch über die Landesgrenzen hinweg bekannt: „Keiner im Ausland kennt Kramfors, aber wenn ich die Hohe Küste erwähne, nicken die meisten anerkennend.“
Im Jahr 2014 war Sandra Näslund die jüngste schwedische Teilnehmerin bei den Olympischen Spielen in Sotschi und belegte einen sensationellen fünften Platz. Bei den Olympischen Spielen in Südkorea 2018 wurde die damals 21-jährige Favoritin von einer Schweizer Konkurrentin auf den undankbaren vierten Platz verwiesen.
Die weltweite Nummer eins zu werden, das ist schon lange mein Ziel. Schon als ich meine ersten Skicrossversuche auf dem Hügel Latbergsbacken absolvierte, hatte ich diesen Gedanken, und dann wurde der Wunsch immer stärker.
„Der Druck zu gewinnen ist immer hoch, aber gleichzeitig sehe ich es positiv, dass die Leute an mich glauben. Außerdem habe ich hohe Anforderungen an mich selbst. Das war damals eine große Enttäuschung. Ich war nach Südkorea gefahren, um Gold zu holen, und dann endet es mit einem vierten Platz. Mit einer Top-10-Platzierung bin ich einfach nicht zufrieden, wenn ich weiß, dass ich gewinnen könnte. Es war ein unfairer Kampf.“
Im Jahr 2015 erlitt sie eine schwere Kreuzbandverletzung, war aber nach einigen Monaten Rehabilitation wieder auf den Pisten. Seitdem fährt sie besser als je zuvor. „Die weltweite Nummer eins zu werden, das ist schon lange mein Ziel. Schon als ich meine ersten Skicrossversuche auf dem Hügel Latbergsbacken absolvierte, hatte ich diesen Gedanken, und dann wurde der Wunsch immer stärker.“
Sandra Näslund aus Kramfors in Höga Kusten hat sich zu einem der größten Namen im alpinen Skisport entwickelt.